Kaffeerecht podcast

In our podcast “Kaffeerecht”, we regularly discuss legal topics from everyday digital life for creatives, entrepreneurs and companies in a relaxed coffee break.

Trusted Flagger/Vertrauenswürdige Hinweisgeber nach dem DSA

Mit dem Digital Services Act (DSA) will die EU den digitalen Raum sicherer machen – insbesondere auf großen Plattformen wie Facebook, X oder Amazon. Ein zentrales Instrument dabei: die sogenannten Trusted Flagger. Doch was steckt hinter diesen „vertrauenswürdigen Hinweisgebern“?

In der aktuellen Folge unseres Podcasts Kaffeerecht (Folge 53) beleuchten wir genau das. Anlass war die Meldung, dass es in Deutschland nun vier offizielle Trusted Flagger gibt:

  • HateAid gGmbH – Meldungen zu Hassrede & digitaler Gewalt
  • Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) – Fokus auf Produktsicherheit und Verbraucherschutz
  • Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH) – Meldestelle für Mitglieder bei Markenpiraterie & unlauterem Wettbewerb
  • „REspect!“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg – Schwerpunkt: rassistische, diskriminierende Inhalte

Was dürfen Trusted Flagger – und was nicht?

Trusted Flagger haben keine besonderen Löschbefugnisse, erhalten aber eine bevorzugte Bearbeitung ihrer Hinweise durch Plattformen. Der DSA verpflichtet die Anbieter, diese qualifizierten Meldungen vorrangig und transparent zu bearbeiten – idealerweise mit zügiger Reaktion. Die Trusted Flagger müssen dabei gewisse Kompetenzkriterien erfüllen und werden in Deutschland von der Bundesnetzagentur zertifiziert.

Noch Luft nach oben

So sinnvoll das Konzept ist: In der Praxis zeigt sich bereits, dass wichtige Bereiche wie Urheberrecht, Datenschutz oder Preisangaben aktuell nicht oder nur eingeschränkt abgedeckt werden. Es fehlt an spezialisierten Stellen, die Unternehmen oder Kreative in diesen Fällen unterstützen können.

Warum das wichtig ist

Gerade kleinere Anbieter oder Betroffene von rechtswidrigen Inhalten benötigen niedrigschwellige Anlaufstellen, um digitale Rechte durchzusetzen. Der DSA eröffnet hier neue Wege – ob diese in der Praxis halten, was sie versprechen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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Shownotes

More episodes

Model Release Verträge

In dieser Podcast-Episode sprechen wir über Model Release Verträge. Wir erläutern allgemeine vertragliche Aspekte die zu beachten sind und besprechen die wichtigsten Punkte es Model Release. Dabei geht es z.B. um die Frage, wie ein solcher Vertrag geschlossen werden kann, wie man Rechte einräumt und welche Besonderheiten Fotograf und Model jeweils berücksichtigen sollten. Viel Spaß beim Zuhören!

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Musik im Wahlkampf: Was dürfen Parteien, was dürfen Künstler?

In dieser Episode sprechen wir über die kontroverse Nutzung von Musik in Wahlkämpfen. Herbert Grönemeyer untersagte sowohl der CDU als auch den Grünen, seinen Song „Zeit, dass sich was dreht“ für politische Zwecke zu verwenden. Wir beleuchten, was das deutsche Urheberrecht dazu sagt, und werfen einen Blick auf ähnliche Fälle deutscher Künstler, die sich gegen unautorisierte Nutzungen gewehrt haben.

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Dark Pattern

In dieser Podcast-Episode sprechen wir über sog. Dark Pattern. Damit sind Praktiken gemeint, die euch sicher allen schon einmal im Netz über den Weg gelaufen sind. Das Hinführen zum Klick auf einen bestimmten Button oder das absichtliche Verstecken des Kündigungs-Buttons sind nur einzelne dieser Praktiken. Wir erläutern, was es damit auf sich hat und ob solche Praktiken und Gestaltungen rechtlich verboten sind. Viel Spaß beim Zuhören!

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