Was tun, wenn KI Stimme oder Bild imitiert? Erfahre im Blog, welche Rechte dich schützen und wie du gegen Deepfakes vorgehen kannst.
Der digitale Zwilling – Realität aus dem Nichts
Künstliche Intelligenz kann heute täuschend echt imitieren: Stimmen, Gesichter, ganze Videos. Was noch vor wenigen Jahren nach Science-Fiction klang, ist längst Alltag – und stellt das Recht auf den Prüfstand. Ob Fake-Anruf, Deepfake-Video oder KI-Influencer-Profil: Die Grenze zwischen echt und künstlich verschwimmt. Doch was darf KI überhaupt, und wem gehört das digitale Abbild meiner selbst?
Rechtliche Grundlagen: Persönlichkeit und Einwilligung
Sowohl die Stimme als auch das Bild sind vom allgemeinen Persönlichkeitsrecht geschützt. Beim Bild greift zusätzlich das Kunsturheberrechtsgesetz (KUG), das eine Veröffentlichung ohne Einwilligung grundsätzlich untersagt. Eine KI-Stimme oder ein KI-Video ist daher kein rechtsfreier Raum: Wer täuschend echt imitiert, ohne gefragt zu haben, riskiert Unterlassungs-, Schadensersatz- oder sogar strafrechtliche Konsequenzen. Denn auch die DSGVO stuft Stimmen als biometrische Daten ein – besonders schutzwürdig und sensibel.
Wenn du betroffen bist: Ruhe bewahren, Beweise sichern
Taucht eine KI-Stimme oder ein manipuliertes Video auf, das dich betrifft, gilt:
- Beweise sichern (Screenshots, Bildschirmaufnahmen, URLs, Zeitstempel)
- Plattform informieren (Melde-Tools nutzen, z. B. bei TikTok, YouTube oder Instagram)
- Rechtliche Schritte prüfen, ggf. mit anwaltlicher Unterstützung
In vielen Fällen reagieren Plattformen schnell, sobald ein Verstoß nachgewiesen ist. Kommt keine Reaktion, lassen sich Ansprüche auch direkt gegen die Plattform durchsetzen.
Vorbeugen ist besser: Verträge & Lizenzen prüfen
Wer regelmäßig mit Stimme, Bild oder Video arbeitet – etwa in Podcasts, Werbung oder Social Media – sollte vertraglich klar regeln, wie Aufnahmen verwendet werden dürfen. Eine Ergänzung um KI-Nutzungsklauseln (z. B. „keine KI-Bearbeitung ohne Zustimmung“) schafft Rechtssicherheit für beide Seiten. Gerade Influencer, Kreative und Sprecher:innen sollten ihre Daten zusätzlich technisch schützen – etwa durch unsichtbare Wasserzeichen oder Monitoring-Tools zur Erkennung unerlaubter Nutzung.
Fazit: Das Ich bleibt geschützt – auch digital
KI eröffnet faszinierende kreative Möglichkeiten, birgt aber ebenso rechtliche Risiken. Die gute Nachricht: Niemand ist schutzlos. Das geltende Recht deckt auch KI-Generierungen ab – von der Einwilligungspflicht über Datenschutz bis zu strafrechtlichen Grenzen.
Shownotes
- Trusted Media: Real-time FakeCatcher for Deepfake Detection
- Scan & Detect Deepfake Videos
- Tom Hanks warnt vor KI-Werbung mit seinem Abbild
- Star Wars: James Earl Jones überschreibt Rechte an seiner Stimme
- Haftungsfragen beim Einsatz von KI im Unternehmen